Jörg Heynkes
Zukunftsmacher, Unternehmer, Speaker.In seinen Vorträgen und Texten begeistert Jörg Heynkes für eine aktivere Gestaltung unserer Zukunft.
Eveline Lemke ist Beraterin und Expertin der Kreislaufwirtschaft. In Rheinland-Pfalz hat sie von 2011 bis 2016 als grüne Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin viele nachhaltige Projekte initiiert. Sie ist Expertin für Fragen der Energie- und Rohstoffwende sowie C2C-Öko-Design “Cradle to Cradle“. Lemke ist Mitglied im Aufsichtsrat bei der ABO Wind AG. Ende 2017 hat sie ein Kompetenzzentrum zu Fragen der Circular Economy gegründet: Thinking Circular.
Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur, die in ökologischen Systemen funktioniert, hatte von jeher eine Faszination für Eveline Lemke, die als Stahlkauffrau ihren beruflichen Werdegang auf dem Schrottplatz begann. Als Ökonomin hat sie sich mit der theoretischen Seite des Modells befasst, als Unternehmens-beraterin Green Tech-Start-Ups praktisch ins Leben verholfen und als politische Aktivistin gegen Widerstände gekämpft. Und schließlich hat sie als erste grüne Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin nicht nur die Energiewende gestaltet und für den Erhalt der Vulkaneifelberge gekämpft, sondern auch nach Lösungen zur Endlagerung von Atommüll gesucht und grüne Industriestrategien verhandelt. Sie ist Expertin für Fragen der Energie- und Rohstoffwende sowie C2C-Öko-Design “Cradle to Cradle“, dem eine Vision einer Welt ohne Abfall zu Grunde liegt. Ende 2017 hat sie ein Kompetenzzentrum zu Fragen der Circular Economy gegründet: Thinking Circular und arbeitet unter anderem mit der OECD und IIASA zu systemischen Fragestellungen der Ökonomie.
Durch manchen Vergleich zwischen Ökonomie und Ökologie stimmt Lemke die Zuhörer nachdenklich. Agieren wir in den Wirtschaftssystemen nicht anders als Pilzsporen, die in der Lage sind Kleinstlebewesen zu manipulieren und sie sogar in den Tod treiben, um selber zu wachsen? Der Kampf ums Überleben aller Lebewesen auf diesem Planeten war immer Gegenstand der Evolutionstheorie, aber wie sieht Industrie-entwicklung evolutionstheoretisch aus? Lemke bietet Einblick in die Denkschulen der neuen grünen Ökonomie und beleuchtet mit den langen Schatten der ökonomischen Geschichte die Zukunft. Denn sie ist überzeugt: dieser Planet ist für uns alle da und dass wir klug genug sind, mit ihm so umzugehen, dass seine Ressourcen auch für uns alle und für ein gutes Leben ausreichen!
„Wer in den Spiegel schaut, will etwas Schönes sehen, die eigene Reflexion muss mit Qualität und Akzeptanz verbunden sein“, sagt Lemke, wenn Sie Ihren Zuhörern den Spiegel vorhält und ausgerechnet ein Zitat der Künstlerin Madonna bemüht. Lemke ist überzeugt, dass Schönheit und Qualität im Umgang mit allen Rohstoffen die Welt verändern können und die schrecklichen Bilder von Marine Littering, Umweltverschmutzung, im Elektronikmüll sammelnde Kinder in Indien beenden können. Sie übersetzt deshalb Handlungsmöglichkeiten für die Gestalter der Zukunft wie Unternehmerinnen und Unternehmer , Vereinsvorsitzende oder Familienoberhäupter.
Die Zuhörer können sich auf bahnbrechende Beispiele von Innovation, die Qualität und Schönheit in unser Leben bringen freuen. Ihr Focus liegt dabei auf den Ressourcen und lässt uns „The material world“ in einem anderen Licht erscheinen. Ein Vergleich von Energie- und Rohstoffwende bleibt deshalb nicht aus. Sind wir schon bereit dafür? Wer vor dem Gedanken, dass das Wasser in unserem Glas bereits acht Mal durch einen Menschlichen Organismus geflossen ist, erschreckt, trinkt es aber dennoch täglich. Phosphor essen wir täglich mit jedem Stück Fleisch oder in anderen Lebensmitteln, aber sind wir deshalb schon bereit Phosphorrecycling aus Klärschlamm schön zu finden? Warum aber essen wir Pizza auf recyceltem Papier, das mit Schwermetall behaftet ist, und halten das für grün?
Circular Economy wirft mit Sharing Economy und neuen Businessmodellen seine Schatten voraus und verändert unser Verhältnis zu Eigentum, zu Objekten, Prestige-Objekten oder Schönheitsempfinden. Auch unsere Freizeit- und Lebensgestaltung hat sich verändert. Ist das Ende der Wegwerf-Gesellschaft möglich? Was heißt das für unser Miteinander und für unser Empfinden gegenüber der Natur?
Tauchen Sie ein, in die wunderbare Welt der Biomimicri (Technik nach dem Vorbild der Natur) und den Fünf Prinzipien der Circular Economy für Ihre Vision auf eine andere zukunftsfähige Wirtschaftsweise.
Thinking Circular setzt ein umfassendes, ganzheitliches Verständnis für die Kreislaufwirtschaft/Circular Economy voraus. Thinking Circular ist globaler Natur.
Das mitteleuropäische kulturelle Gesellschaftsverständnis von Kreislaufwirtschaft wird oft auf die Abfallwirtschaft reduziert. Doch die Natur kennt keinen Abfall, wie wir ihn in unseren Gesellschaften definieren und ihn in unserer Gesellschaft praktizieren. Je bewusster Menschen in Wechselwirkung mit der Natur leben, desto weniger Abfall gibt es. Abfall als Produkt von Überfluss und ungerechter Verteilung ist ein Resultat der Fehlsteuerung unserer Wirtschaftssysteme. Solange wir nicht so produzieren und konsumieren, dass unsere Güter für Menschen und die Umwelt verträglich sind und uns nicht gefährden, werden wir die Mängel unseres Systems durch grüne Umwelttechnologien ausgleichen müssen.
EVELINE LEMKE
POLITIK HART AM WIND.
Grüne Perspektiven für ein gutes Leben.
oekom Verlag, 2016
Eveline Lemke.